Wie schon seit einigen Jahren verbrachte ich den Sommerurlaub wieder mit Freunden in Farchant. Das liegt im Werdenfelser Land. Genau in diese Zeit fiel damals der Start der Adidas Bike TransAlp Challenge, dem härtesten MTB-Rennen Europas.

Selbstverständlich war es für uns ambitionierte Hobbybiker Pflicht, bei diesem bis dahin einmaligen Event als Zuschauer:in dabei zu sein. Es hatte mich sofort gepackt. Dieses große Starterfeld, diese vielen bunten Trikots, sowohl Profis als auch ganz normale Leute standen am Start. Das wollte ich auch.

Von diesem Tag an wusste ich noch nicht, dass es viele Jahre dauern sollte, bis dieser Traum zum ersten Mal Wirklichkeit werden würde.

Zuhause angekommen saugte ich von nun an alles auf, was ich über die TransAlp erfahren konnte. Und ich trainierte. Zusammen mit einem Kollegen stiegen wir nun an noch viel regelmäßiger auf’s Rad als jemals zuvor.

Kein Single Trail, Steigung oder Abfahrt war mehr vor uns sicher.

In unserem RadsportClub schlugen wir kilometermäßig alle Rekorde, auch wenn wir nie oder nur selten an einer Vereinsfeier teilnahmen. Verein ist nicht so unser Ding, eine Radsportlizenz schon. Ich weiß nicht mehr genau, wie viele RTF’s und CTF’s wir bestritten haben, es waren viele an der Zahl. Samstag, Sonntag auf die Plätze fertig los, unter der Woche trainierten wir für uns. Von nun an kannten wir in unserer Umgebung jeden Stein, jeden Trail, jede Kurve, jeden Steig.

Und dann kam der Tag der Anmeldung.

Auf die Plätze fertig los ……………. Ausverkauft! Es hatte keine 15 min. gedauert, da waren alle 1.000 Startplätze vergeben.

Und so sollte es im nächsten Jahr und im Jahr darauf auch sein. Die Wartelisten waren voll. Da standen wir natürlich drauf.

Vier Jahre später nun stand ich endlich am Start. Einen Rückschlag hatte ich bis hierhin schon einstecken müssen: mein Teampartner, mit dem ich 4 Jahre lang auf diese Ereignis hingearbeitet hatte, sagte kurzfristig vorher ab.

Glücklicherweise sprang ein anderer Kollege, der bis dahin noch nie in den Alpen Rad gefahren war, spontan und sehr beherzt ein.

Drei Tage vorher reisten wir an. Wir hatten das Hotel Zugspitz in in Farchant für uns gebucht. Das familiengeführte kleine Hotel in der Zugspitzstraße war uns bereits bekannt und wir schätzten es sehr dort zu wohnen.

Und so radelten wir uns ein: über Farchant ging es in den Philosophenweg hinauf zur Dachskapelle (26 – 28 % Steigung) zur Esterbergalm. Wie schon gesagt mein sehr beherzt eingesprungener Team-Partner war bis dato noch nie in den Alpen gewesen, geschweige denn dort Rad gefahren. Kurz vor der Dachskapelle passierte dann das, was man allgemeinhin wohl den „Generalprobeneffekt“ nennt: Er stieg vom Rad, legte sich flach auf den Boden und das letzte was ich von ihm hörte war: „Mir wird schwarz vor Augen“: Das war zwei Tage vor dem Start:

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